Sopran-Saxophon in Bb

Zwei Jahrzehnte Saxofongeschichte: 1954 bis 1974

Die Selmer Company wurde zu Anfang des 20. Jahrhunderts in Paris gegründet und stellte Musikinstrumente her. Selmer war bekannt für hochwertige Holzblasinstrumente, insbesondere Saxophone und Klarinetten.

Das Mark VI war als Alt-, Tenor-, Sopran-, Sopranino-, Bariton- und Bass-Saxofon erhältlich. Die in der USA verkauften Instrumente wurden auch dort zusammengebaut, graviert und lackiert, wobei Selmer die Einzelteile in Frankreich produziert und nach Amerika verschifft hat.

Für viele Musiker ist das Mak VI das beste Saxofon von Selmer, wenn nicht das beste überhaupt. So ist es auch kein Wunder, dass viele grosse Jazzmusiker wie John Coltrane, Sonny Rollins und Michael Brecker ein Mark VI bevorzugten.

Seit den 70er Jahren kopieren einige Firmen mehr oder weniger offen das Mark VI, wobei sowohl Mensur und Tonlochnetz, als auch das Klappendesign übernommen werden.

Auch Selmer selbst lehnt sich mit dem Reference 54 wieder an das Konzept des Mark VI an und nähert sich so dem typischen schlanken, samtigen Klang der Originale. Das Mark VI wurde von Selmer Paris im Jahre 1954 eingeführt und bis 1974 produziert: Seriennummern 55'200 bis 220'800

Dabei von einem einheitlichen Modell zu sprechen scheint übertrieben, hat doch Selmer laufend Veränderungen und Verbesserungen vorgenommen. So haben sich Bohrung und S-Bogen im Lauf der Zeit immer wieder verändert. Eher selten wurden die Instrumente mit Hoch Fis oder Alto/Bariton mit Tief A ausgestattet. Frühe Mark VI (bis etwa 90'000) tendieren zu einer dunkleren Klangfarbe und sind sehr gesucht, gerade die Modelle mit den hohen Nummern jedoch sind powerige und moderne Saxofone mit einer perfekten Intonation.

SERIEN-NUMMERN;

Die seriöse Seriennummernführung ist unabdingbarer Bestandteil des Markenwertes!

Jedes SELMER Saxophon ist mit einer fortlaufenden Nummer gekennzeichnet. Diese Nummer ist einzigartig, es gibt keine zwei Saxophone mit der gleichen Nummer. Die Nummern sind eindeutig dem jeweiligen Herstellungsjahr zuzuordnen.

Laut offizieller Seriennummern-Liste von Henri SELMER Paris kann das ungefähre Baujahr ermittelt werden. Ungefähr deshalb, da der Herstellungsprozess eines SELMER-Saxophons einige Monate dauert und der Zeitpunkt, an dem der Korpus seine Seriennummer-Stempelung erhält, nicht genau definiert ist. Daher dient die Liste nur als Anhaltspunkt für das Herstellungsjahr. Genauere Daten können wir anhand der Seriennummer aus dem SELMER Archiv entnehmen (nur auf Anfrage!).

Die Abgrenzung zwischen den einzelnen Serien ist ebenfalls nicht eindeutig! Beispielsweise wurden auch nach der offiziellen Einführung des Mark 7 (Alt und Tenor) noch einige Mark VI gebaut. Wir vermuten, dass vorhandene Materialien noch verwendet werden sollten, möglicherweise aber auch, um die laufenden Bestellungen abzuarbeiten, oder um erst einmal Erfahrungen zu sammeln, wie das neue Modell am Markt angenommen wird.

Bei früheren Modell-Wechseln gab es auch noch die sogenannten „Transitional-Modelle“, die wir hin und wieder in unserer Legendary-Saxophones-Collection anbieten. Das sind SELMER-Saxophone, die teilweise mit Teilen des Vorgänder- bzw. Nachfolgermodells produziert wurden, z.B. SBA-/Mark VI-Transitional. Da gab es die verschiedensten Variationen, wie Korpus vom SBA, Becher und S-Bogen vom Mark VI, Korpus vom SBA mit Mark VI Oktav-Mechanik und S-Bogen usw.

Anhand der Seriennummern-Liste kann das Baujahr also ungefähr ermittelt werden. Um welches Modell es sich genau handelt, kann anhand der Ausstattungsmerkmale, Kennzeichnungen oder bautechnischen Details erkannt werden.

Die Seriennummernliste von SELMER richtig lesen: Bei den angegebenen Seriennummern, die neben dem entsprechenden Jahr steht, handelt es sich um die jeweils letzte Seriennummer, die dem angegebenen Jahr zugeordnet wird.